Als wir heute aufwachen ist scheinbar noch alles ok (scheinbar oder anscheinend?). Die Temperaturen sollen bei 28 Grad liegen und die Luftfeuchtigkeit bei 83%. Das wird anstrengend.
Wir wollen nochmal kurz ins French Quarter und anschließend in den Garden District.
Aber als wir dann zum Frühstück gehen wollen denke ich noch so „Wow, wieso ist das draußen plötzlich so dunkel?“ Und genau in dem Moment, als ich am Fenster stehe, ein lauter Knall. Draußen scheint die Welt unterzugehen. Es regnet, hagelt und Blitze zucken direkt über uns.
Oh oh, wird doch nicht ein Waschtag werden? Zumindest teilweise. Man kann keinen Fuß vor die Tür setzen. Es regnet wie verrückt. Es schüttet.
Also machen wir das Beste daraus und waschen unsere Klamotten. Im Hotel gibt es eine kostenlose „Laundry“, nur Waschmittel muss man kaufen.
Um Punkt 12.00 Uhr hat der Regen soweit nachgelassen und wir betreten die Straße. Es nieselt und wir machen uns zu Fuß auf den Weg Richtung Jackson Square.
Auf dem Programm als erstes: Café du Monde. The Place to be. Kaffee bei französischen Beignets. Ach vergiss es. Vergiss all die tollen Fotos im Internet. In meinen Augen einfach nur schäbig, überfüllt und laut. Außerdem eine riesige Schlange. Kein Platz zu bekommen.
Haken dran. Braucht man nicht.
Dann weiter. Direkt um die Ecke der French Market. Ich dachte, das sei eine Markthalle. Nö. Etliche Souvenirshops und sonstiger Plunder.
Und es regnet wieder heftig. Alle versuchen irgendwo unter eine Überdachung zukommen.
Wir finden einen Platz im „The Market Cafe“ und essen Jambalaya. Reis mit Zwiebeln, Paprika, Hühnchen und Wurst.
Frisch gestärkt und eine regenlose Wetterlücke ausnutzen gehen wir in die Royalstreet im French Quarter. Hier reihen sich ein paar Kunstgalerien aneinander und es sind wie fast überall hier tolle Häuser mit ihren gusseisernen Balkongeländern zu sehen. Und es ist bei weitem nicht so überfüllt wie in der Bourbon Street.
Und wie er Zufall es will, kommen wir auch wieder an der Ecke Dumaine / Chartres vorbei: Bond. Sorry, aber ich find’s klasse.
Der Regen wird wieder stärker. Wir ollen it dem Trolley in den Garden District fahren. An der Haltestelle unten am Mississippi stellen wir fest, dass die Bahn hier nur alle 30 Minuten fährt. Es ist sehr windig und es gibt keinen Unterstand. Wir kriechen in ein kleines Häuschen mit einem Parkscheinautomaten, aber auch dieses bietet keinen ausreichenden Schutz.
Wir sind nass und haben die Nase voll. Wir treten den Rückzug ins Hotel an und lassen den Wagen vorfahren (geil, ne??). Eine kleine Regenpause hilft uns dann einigermaßen trocken ins Hotel zu gelangen.
Von dort aus wollen wir zunächst auf den „St. Louis Cemetery Number 3“ fahren. Kurz vor dem Friedhof geht es kaum weiter. Stau und jede Seitenstraße ist gesperrt. Jede Menge Leute auf der Straße. Irgendetwas war oder ist hier noch im Gange. Da es aber bereits 16.00 Uhr ist und der Friedhof um 16.30 schließt wird auch das hier nix mehr.
Also direkt in den Garden District. Wir landen in der „Saint Charles Avenue“. Diese ist gespickt mit tollen Villen und die Straße ist gesäumt mit riesigen Eichen. Wirklich toll anzusehen, aber leider auch direkt an der Durchgangsstraße. Da war das in Natchez wesentlich ruhiger. Kaum Autos, wenig Leute auf der Straße. Echte Wohngegend.
Schade eigentlich. Klar in den Seitenstraßen wir es ruhiger, aber hier stehen die echten repräsentativen Häuser.
Und so schön wie das alles aussieht und wenn ich Geld bis zum Abwinken hätte: Wollte ich hier wohnen? Ich glaube nicht.
Zum Abendessen landen wir zufällig in „Mahony’s Po-Boys & Seafood“. Wir müssen unbedingt noch einen Po-Boy probieren. Das steht eigentlich für poor boy und ist ein Begriff für Waisenkinder.
Damit hat es eigentlich wenig zu tun. Es handelt sich um ein Sandwich mit ca. 30 cm Länge (oder die Hälfte, dann nennt er sich Shorty), das mit allem möglichen belegt sein kann (Hühnchen, Rindfleisch, Seafood) und immer Salat, Tomaten und Soße dabei hat.
Er wurde in den 20ern des 20. Jahrhunderts als Alternative zu den teuren Austernsandwiches erfunden und ist eine lokale Spezialität.
Anschließend geht es zurück zum Hotel und für heute ist Feierabend.
Morgen soll es mit dem Airboot zu den Alligatoren in die Sümpfe von Louisiana gehen. Ich bin gespannt.
Aber jetzt erstmal Gute Nacht John-Boy.
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