Dienstag, 25. April 2023

24.04.2023 Die Geschichte von Nooki und dem LKW

Fast genau 1 Jahr ist es her, dass wir uns zusammen mit Britta und Koste auf den Weg nach Hawaii gemacht haben, am 01.05.2022. Schee war’s.

Heute machen wir uns auf den Weg, um neue Welten zu erkunden. Wieder Richtung Westen. Wieder USA. Aber dieses Mal geht es aber nach Kontinental Amerika. Genauer gesagt nach Atlanta, der Welthauptstadt von Coca-Cola. 

Von der Homebase von Delta Airlines, mit denen wir auch fliegen, wollen wir quer durch die Südstaaten fahren. Ein Traum. Aber quer durch ist auch eher sinnbildlich. Eigentlich ist es eine Roundtour. Start und Ende in Atlanta.

Die Route hat in der Theorie und bei direkter Fahrt ca. 3.500 km. Sie sieht irgendwie wie eine Schablone aus „Asterix – Tour de France“ aus. Schaut mal rein. Hat mich stark daran erinnert.

Tatsächlich gehe ich eher von 4.000 – 4.500 km aus.

Let’s see.

Vor dem Vergnügen kommt das Packen. Ich hasse es. Simone hasst es noch mehr.

Freitag war letzter Arbeitstag. Ich fange Samstag an, die ersten Teile der technischen Ausstattung zusammenzusuchen und Akkus zu laden.

Drohne ja oder nein? Video ja oder nein? Stativ ja oder nein? Nur die Z6II oder auch die Zfc? Welches Objektiv?

Absolute 1st-World-, Luxus- und Nerd-Probleme. Verrückt. Wie immer.

Samstagabend dann noch auf Sabaton Konzert. The Tour to end all Tours. Was für ein Timing. Aber geil war’s. Mittlerweile eine Mega-Band. Power Metal vom Feinsten.

Sonntag dann finales Packen und durch die Wohnung wirbeln. Wenn wir heimkommen, dann wollen wir uns direkt wohl fühlen und nicht erst putzen müssen.

Der Flug geht Montag um 11.00. Hört sich nach ausreichend Zeit und gemütlichem Frühstück an.

Weit gefehlt. Wecker klingelt um 05.00 Uhr!!, denn so 1,5 Stunden braucht’s dann doch am Morgen zum wach werden, fertig machen, Kaffeemaschine reinigen und alles zusammenzuräumen.

Den Stau nach Frankfurt berücksichtigen (es ist Montagmorgen und die Pendler nehmen auf uns keine Rücksicht), Shuttle von den Air Parks Kelsterbach an Terminal 1. Transfer mit dem Bus zu Terminal 2. Bagage Drop off und Security Check brauchen auch ihre Zeit.

Wir trödeln nicht und trinken auch keinen Kaffee mehr und es ist 10.00 Uhr, als wir am Gate ankommen.

15 warten und schon beginnt das Boarding. Gutes Timing.

Der Flug DL15 ist komplett ausgebucht. Aber wir haben ein bisschen Glück und sitzen in einer 2er Reihe. Drittletzte Reihe. Simone sitzt lieber weiter vorne, aber ich mag es gerne, wenn ich alles im Blick habe 

Auf uns wartet ein 9stündiger Flug, aber wir fliegen schon mit knapp 45 Minuten Verspätung los.

Zum Mittagessen haben wir die Auswahl zwischen „Chicken with Pasta“, was sich in der deutschen Übersetzung eher wie „Hühnchen mit Pesto“ angehört hat. What??

Wir werden es nicht mehr erfahren, denn der Nachteil so weit hinten ist: „Sorry no more chicken.“

Dann nehmen wir halt das alternative, vegetarische Gericht. Hörte sich auf englisch wie „Nooki“ an. Sie hat es 2 x gesagt. Dann kam die deutsche Übersetzung: „es gibt ein vegetarisches Gericht … künstlerische Pause (kein scheiß) .. Nooki.“ What?? Keine Ahnung immer noch nicht verstanden.

Es gab dann Gnocchi oder auch „Gnotschi“ genannt. 😂 Uff, Glück gehabt. Dachte schon das wäre irgendwas krasses wie Tofu. War lecker und „chön charf“.

Nachtisch ging postwendend zurück: Eis der Sorte „Salted Caramel“. No way, nicht meins.

Nach 9.15 Stunden Flugzeit und über 10 Stunden im Flieger betreten wir dann den größten Flughafen der Welt: Atlanta. Ich weiß nicht, ob das flächenmässig oder basierend auf den Passagierzahlen beruht. Ich glaube beides. Simone beschwert sich immer darüber, dass man in Frankfurt so weite Wege gehen muss. Aber was wir hier an Strecke machen, ist unglaublich. Ich glaube wir sind über 15 Minuten durch Gänge, über Rollbahnen und Treppen unterwegs, bis wir zur Immigration kommen. Schier endlose Wege unterhalb des Terminals. Wir haben noch kein Tageslicht gesehen.

Und dann geht es ganz schnell. Noh nie hat die Einwanderung so schnell funktioniert.

Zack, 2x in die Kamera schauen, keine Fingerabdrücke. Lediglich ein paar wenige Fragen beantworten (Where are you from? Where are you going? For how long? For what reason? How much cash do you carry? Fertig. Welcome to Atlanta.

Dann beginnt das Drama. Obwohl seit Landung bereits knapp 1 Stunde vergangen ist, herrscht am Gepäckband noch gähnende Leere. Kein Koffer zu sehen. Und das Band dreht und dreht.

Es vergehen 15 Minuten, und nochmal und nochmal. Natürlich (!) habe ich mein Apple AirTag in meiner Reisetasche und versuche diese zu lokalisieren. Kann doch nicht sein. Meine Tasche ist immer noch auf dem Rollfeld?

Und weiter 15 Minuten vergehen. Ich spreche ein paar Mitreisende an (die meisten sind nicht am Gepäckband, sondern sind auf andere Flieger umgestiegen), ob sie eine Ahnung hätten. Es stellt sich heraus, dass sie aus Atlanta sind und irgendwie erfahren haben, was los ist. Ursache: Man bekommt die Ladeklappe des Frachtraumes nicht geöffnet.

Das erklärt, warum sich der Airtag immer von derselben Stelle meldet.

Nach knapp 1,5 Stunden (!) kommt Bewegung in die Sache und der Airtag, respektive meine Tasche sind nun im Terminal. Und siehe da, 5 Minuten später sind unser Koffer auf dem gepäckband. OMG!

Dann Bargeld wechseln. Vor Ort soll ja günstiger sein, als in Deutschland in Fremdwährung zu wechseln.

Voll der Nepp, nicht wahr. Habe ich aber erst draußen bemerkt. Der Kurs sah gut aus: 0,91. Aber das war der Ankaufskurs. Also richtig KACKE!!!! Anfängerfehler. Und das nach so vielen Jahren Reiseerfahrung. Ich schreibe es der Müdigkeit zu.

Dann Shuttle zum Care Rental. Einmal um den riesigen Flughafen herum. Nix Sky Train. Der fährt nur vom Domestic Terminal ab, quasi in Wurfdistanz zum Car Rental.

Egal, raus aus dem Bus, direkt zu Alamo und nach 15 Minuten dann aufs Parkdeck.

Und dann ging’s los: Kategorie: Standard SUV, “you pick on of that row”.

Ok, aber ich hätte gerne einen mit Apple Car Play. Ok haben alle, bis auf die Toyotas. Nehmen wir einen Nissan, einen VW oder einen Jeep? Ok, Jeep Grand Cherokee. Den hatten wir schon 2 x und der hat Spaß gemacht.

Ich wieder zu doof Airplay einzurichten. Bluetooth hat sofort geklappt, aber es war kein Car Play zu sehen. Ich wieder gefragt. Na, hast du denn das Kabel verbunden? Nein, ich dachte, das geht über Bluetooth. Nö, Kabel stecken und schon erscheint Car Play. OMG!

Alles eingeladen, Sitz eingerichtet, Spiegel ausgerichtet und los geht’s. Bing Bing Bing, Warnlampe. Was ist das? Reifendruck.

Ok, dann ein anderes Auto. Nebendran nochmal der gleiche Jeep. Auf der Scheibe steht „NO key“. Das meinen die doch nicht mit keyless oder? Nein, sie können den Schlüssel nicht finden!! Warum steht er dann dort??

Ok, dann nehmen wir den „Jeep Grand Cherokee Laredo 3-rows“ (3 Sitzereihen). Ein LKW,  fast.

Ach Du sch…, im ersten Fahrzeug steckt noch der USB-Adapter, aber das Auto ist schon weg. Wieder Hilfe geholt und über das Parkdeck, das Auto gefunden, USB-Adapter abgezogen. Die Mitarbeiterin von Alamo: Ach das ist ja süss, hat sie noch nie gesehen. Bräuchte ich nicht, denn der Laredo hat schon USB-C. What???

Tatsächlich: 2 x USB A und 2 x USB C direkt vorne in der Konsole. Und zusätzlich funktioniert Apple Car Play auch über Bluetooth. No words.

Ich glaube zu diesem Auto muss ich separat etwas schreiben. Unfassbar.

Dann endlich mit dem LKW Richtung Unterkunft. Nur ca. 12 km. Eine kleine schicke Ferienwohnung mit 2 Schlafzimmern und 2 Bädern in der ersten Etage. Großer Parkplatz hinten dran. Zu mindestens 2 LKW passen drauf.

Schnell ausladen, duschen und ab geht es zu Fuß in Boxcar. Das sind 10 Minuten Fußweg von der Wohnung. Ich hatte das bereits im Internet entdeckt und fand es ansprechend. Außer der sehr lauten Musik, hat es genau meinen Erwartungen entsprochen. Kann man hingehen. Nice.

45$ für 2 sehr einfache Salate, einmal Pommes und 2 Bier. Who wants my money?? ;-)

Um 22.00 Uhr liegen wir dann im Bett und sind damit ziemlich genau 23 Stunden auf den Beinen. Ich bin platt. Mal sehen, welche Pannen dieser Urlaub noch so mit sich bringt.

Gute Nacht John Boy.

P.S. Die WLAN's sind hier auch echt kreativ ;-)




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