Mittwoch, 26. April 2023

25.04.2023 Von MARTA und dem Schlangenmenschen

Die Wohnung ist super und die Betten sind bequem. Gut geschlafen und dennoch früh wach. Macht nix, so gehört uns der ganze Tag.

Wir verlassen die Wohnung bereits kurz nach 08.00 Uhr und laufen ca. 500 m zur nächsten Metrostation. Die heißt hier MARTA (Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority).

Eine freundliche Dame hilft uns beim Kauf der Tickets. Easy, wenn man es einmal gemacht at. Einfach Breeze Karte für 2 $ kaufen und gewünschten Betrag aufbuchen. Die Karte selber lässt sich dann 3 Jahre nuten. Gut, so lange wollen wir nicht bleiben.

Wir nehmen die nächste Bahn Northbound und fahren 2 Stationen bis „Five Points“. Das ist die Schnittstelle der insgesamt 4 Linien. 2 in Nord/Süd- und 2 in West/Ost-Richtung.
Wir fahren dann 1 Station Westbound und steigen am Merces Benz Stadium aus.

Leider findet dort die nächste Führung erst am 02.05. statt. Kann man auch so sehen: Kennste 1 Station, kennste alle. Wir haben schon die „Arena auf Schalke“ und das „Rogers Stadium“ in Toronto besichtigt.

Aber das Mercedes-Benz Stadium hat eine einzigartige Besonderheit. Es hat ein Dach, welches sich öffnen lässt und besteht dabei aus 8 Teilen, welches sich öffnen und schließen, wie die Blende einer Kamera. Sieht sehr interessant aus.

Wir gehen aus der Metrostation raus und stehen direkt einer überdimensionalen Statue von Evander Holyfield gegenüber. Der ehemalige Schwergewichts Boxer ist in Atlanta geboren.

Erste Station ist das CNN Hauptquartier direkt um die Ecke. Seit COVID gibt es keinen öffentlichen Führungen mehr, aber man kann in die Lobby, in der sich u.a. ein riesiger Foodcourt befindet. Außerdem befindet sich hier die Weltgrößte Rolltreppe. Leider Zutritt nur für Mitarbeiter.

Es ist noch keine 10 Uhr und alles ist wie tot.

Wir gehen ein kurzes Stück weiter und spazieren durch den Centennial Olympic Park, welche für die Olympiade 1996 in Atlanta errichtet wird. Auch die Olympischen Ringen und diverse Denkmale befinden sich hier. Der Park ist schön gelegen und das Wetter tut sein übriges, einen entspannten Vormittag zu erleben.

Erst viel später geht mir ein Licht auf. Centennial Olympic Park = Jahrhundert Park. Warum? Weil Pierre de Cubertin die Olympischen Spiele der Neuzeit „erfunden“ hat und diese ersten Olympischen Spiele 1896 in Athen stattgefunden haben. Manchmal stehe ich halt auf dem Schlauch. Aber besser spät, als gar nicht ;-)

Direkt angrenzend befindet sich das Georgia Aquarium und die Coca-Cola World. Wir entscheiden uns für die Coca-Cola World. Hier verbringen wir die nächsten ca. 2 Stunden. Es hat sich gelohnt, wie ich finde. Allerdings habe ich am Ende im Souvenirshop nichts gekauft. Schöne Sachen gab es dort, aber ich konnte widerstehen.

Danach sind wir dann zum Flatiron Building am Woodruff Park geschlendert. Ja, auch hier gibt es ein Flatiron Building; nicht nur in New York. Aber das in New York ist irgendwie schöner und echt ikonisch.

Im Woodruff Park stehten ein paar Leute auf der Wiese und ein Fotograf hat mehrere Kameras auf Stativen aufgebaut und auch sonst liegt einiges Equipment herum, welches eine Neugier erweckt. Ein Mann sieht mir das sofort an und nickt mir zu. Ich gehe auf ihn zu und spreche ihn an, da bin ich schmerzfrei.

Er heißt Pete und ist professioneller Fotograg unf Filmemacher. Sofort kommen wir ins Gespräch. Gerade dreht er für eine „Friseur Challenge“ und zufällige Personen, die durch den Park schlendern, lassen sich von einem Friseur umstylen. Ein paar Obdachlose sind dabei und sind umringt von schaulustigen. Pete ist freischaffender Künstler und möchte das Material an einen Fernsehseder verkaufen. Außerdem dreht er noch im Park „B-Role“, also Füllmaterial.
Es ist ein nettes Gespräch und er glaubt, ich wäre auch ein Profi. Fette Kamera und großes Objektiv um den Hals = Profi. Das Klischee zieht immer. Ich kläre ihn auf, dass ich das nur als Hobby von Zeit zu Zeit betreibe und nur mäßiges Talent habe. Wir reden ein paar Minuten über Ansprüche, den Druck für Kunden deren Wünsche zu erfüllen, die nicht die eigenen sind, Hochzeitsfotografie und das, was der Kunde sieht und wie man das als Fotograf sieht. Interessante Sichtweise, die bestätigen, was ich so bisher rund um diese Themen gelesen habe.

Ob ich denn bei Insta wäre. Äh, nein, ich bin zu alt dafür. Und zack habe ich seine Kontaktdaten über Airdrop bekommen.

PS Pictures LLC. (mypixieset.com) Wow!!!

Tja, der kann was. Nicht zu verwechseln mit Canvas (ach ich liebe Wortspiele )

Er wollte unbedingt Bilder von mir sehen. Habe ihm 2 Aufnahmen von gestern geschickt (unbearbeitet, direkt aus der Kamera als kleines 2 MB jpeg). Vermutlich lacht er heute noch.

Oder aber es entsteht eine großartige Brieffreundschaft. Ich mag es, mit Menschen so auf der Straße in Kontakt zu kommen.

In einem kleinen Café namens „Lucia“ gab es dann einen Cappuccino und einen Bananen Muffin.

Danach sind wir zurück Richtung Centennial Olympic Park gelaufen und haben uns den Spaß im Riesenrad gegönnt. Leider war das ein wenig enttäuschend, da die Fahrt nach 4 Runden zu Ende war und wir nicht mal einen Stopp gemacht haben, als wir oben waren.

Von dort aus sind wir dann wieder mit MARTA zurück in die Unterkunft gefahren. Kurzer Stopp zum frisch machen und gegen 18.30 sind wir dann nochmal mit dem Auto los.

Nächster Halt: Jackson Street Bridge. Die Brücke an sich ist nichts Besonderes, wäre das Internet nicht voll von Aufnahmen der Skyline von Atlanta, die exakt von hier aus gemacht wurden. Bei der Recherche zu Atlanta, bin ich auf diese Aufnahmen gestoßen und nach ein bisschen googlen und Google Maps checks habe ich herausgefunden, von wo aus diese Bilder gemacht wurden. Also war klar: ich muss auch ein Bild von dort machen.

Referenz:




Und genau dafür habe ich das Stativ mitgeschleppt. Ich wollte 2 Aufnahmen machen: Eine Aufnahme bei Tag mit ND1000 Filter, um eine Langzeitbelichtung zu machen, so dass am Ende keine Autos zu sehen sind. Und eine Aufnahme bei Nacht, ebenfalls eine Langzeitaufnahme, so dass die Lichter der Autos als lange Streifen zu sehen sind.

Simone hat ein wenig assistiert und so sind am Ende nach erster Durchsicht ein paar gute Ergebnisse herausgekommen.

Als ich schon wieder zusammengepackt hatte, kamen uns 2 Jungs entgegen. Schon von weitem ruft mir einer von ihnen entgegen. Ja, sie wollen auch fotografieren und ja tolle Kamera und ob ich Insta hätte. Deja Vu.

Und was hat sein Kumpel denn da um den Hals. Wow, eine echte Schlange. What???

Es ist Jakari und er dreht mit seinem Kumpel auch irgendwelchen content für social media Kanäle. Und zack habe ich auch seine Kontaktdaten. Vielleicht ist das der Weg zum Ruhm: einfach überall seine Kontaktdaten verteilen. Finde den Fehler.

Und plötzlich ist da noch eine zweite Schlange. Die Jungs sind echt verrückt. Was soll’s. Das ist Amerika ;-)

Es ist noch hell und wir haben Hunger. Also fahren wir in ein nettes italienisches Restaurant am Westend. Ohne Reservierung haben wir im Außenbereich einen Platz bekommen. Es gab Chitarra Arrabbiata. Nein, keine arabische Gitarre. Das waren selbstgemachte Nudeln, die mich ein wenig an Spätzle erinnert haben. Schaf und lecker.

Mit vollem Bauch dann nochmal zurück an die Brücke für die Nachtaufnahme. Und was soll ich sagen? Natürlich waren wir diesmal nicht die Einzigen mit dieser grandiosen Idee. Die Brücke war voll mit Autos. Die einen haben fotografiert, die anderen nur im Auto gesessen, gekifft und die Aussicht genossen. Aber als ich dann mein Stativ aufgebaut hatte, hat sich alles mehr oder weniger aufgelöst und am Ende waren wir fast alleine.

Die Aufnahmen sind so lala geworden und danach ging es dann zurück in die Wohnung. Langer Tag und um 23.00 Uhr waren wir dann im Bett.

Kann von mir aus so weitergehen ;-)

Gute Nacht Elizabeth.

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