Dienstag, 16. Mai 2023

14.05.2023 Fackeln im Wind und vom Sturm zerzaust

… oder so ähnlich. Heute besuchen wir die „Boone Hall Plantation“, eine der ältesten, noch aktiven, Plantagen der USA.

Und hier wurde „Fackeln im Sturm“ gedreht. Na sowas. Zuerst habe ich gelesen, dass auch “Vom Winde verweht“ hier für die Außenaufnahmen gedient haben soll, aber das stimmt nicht. Lediglich die Oak Alley war eine Inspiration.

Die Plantage öffnet für Besucher sonntags erst um 12.00 Uhr. Da wir aber aus unserem Hotel rausmüssen sind wir ca. 45 Minuten vor Öffnung dort. Wir parken vor dem noch verschlossenen Gate.

Doch bereits 30 Minuten vor Öffnung kommt ein Angestellter und lässt uns rein. Wir dürfen uns sogar auf dem Gelände schon frei bewegen.

Klasse. Ich nutze die Zeit, um ein paar Fotos von der Oak Alley und vom „Big House“ zu machen. Die einzige Chance solche Bilder ohne Touristen und Autos zu machen. Glück gehabt, würde ich sagen 

Und tatsächlich, als der Betrieb dann losgeht, kommen und gehen permanent Autos die Allee entlang. Und wenn mal kein Auto da ist, dann kommt ein Traktor mit dem Planwagen für die Fhrung des Weges entlang.

Selbst eine Langzeitbelichtung, wie ich es auf der Oak Alley Plantation versucht habe, ist keine ideale Lösung, denn dadurch, dass sich alles immer entlang der „Fluchtlinie“ bewegt und nicht zufällig, bleiben diese Objekte als Schleier/Ghosts zu sehen. Selbst bei 2 Minuten Belichtungszeit.

Egal, hat ja auch so wunderbar geklappt.

Wir nehmen dann direkt an der Führung fürs Big House um 12.00 Uhr teil. Die untere Etage ist für Führungen zugänglich. Der obere Teil ist privat, da die aktuelle Besitzerin dort Zimmer für Gäste eingerichtet hat und von Zeit zu Zeit selbst dort ist.

Im Prinzip besichtigen wir 4 Zimmer, die allerdings nicht zu 100% im Originalzustand sind. Dennoch nochmal interessant zu sehen, wie denn der Lifestyle vor 100-150 Jahren in der Upper-Class war.

Wir verlassen das Gebäude über die Rückseite und stehen vor der ältesten Live Oak auf der Plantage. Hier liegt das Grundstück direkt am Boon Hall Creek, einem kleinen Gewässer, welches über Horlbeck Creek und den Wando River quasi direkt Anschluss an den Hafen in Charleston bzw. an den Atlantik hat. Schlau geplant.

Anschließend nehmen wir an einer Planwagenfahrt über die Plantage teil. Als ich gehört habe wir machen eine Planwagenfahrt hatte ich sofort Bilder im Kopf: Wir sitzen wie in einem Western auf einem kleinen Planwagen, der von 1-2 Pferden gezogen wird.

404, Website not found. Natürlich quatsch. Das war dann eher wie eine Planwagenfahrt durch Rheinhesse, nur dass der Wagen vielleicht doppelt so lang war.

Na gut, manchmal geht meine Phantasie mit mir durch.

Die Fahrt war superspannend und hat sicherlich 40 Minuten gedauert, bis wir langsam über die komplette Plantage gefahren sind.

Der Guide war super zu verstehen, aber spätesten bei den Pflanzennamen, war es dann vorbei. Selbst in meinem passiven Wortschatz oder über den Kontext, habe ich nicht alle Pflanzen erkannt, die sie pflanzen.

Was aber klar wurde, dass sie mehrfach im Jahr die unterschiedlichsten Früchte ernten und die Erdbeeren teilweise schon im Januar. Ist halt ein eher tropisches Klima hier.

Sie haben u.a. Erdbeeren, Blaubeere, Pfirsiche, Kürbisse, Pecannüsse, Kohl, Tomaten, Zwiebeln.

Vieles kann man über „U pick“ selber ernten und anderes geht dann eher in die industrielle Weiterverarbeitung.

Mehrmals im Jahr gibt es auch Veranstaltungen wie Erdbeerfest oder Halloween, wo sie tausende von Besuchern haben. Da ist einiges geboten.

Nach der Fahrt besuchen wir noch die ehemaligen Sklavenhäuser, die am Rande der Oak Alley stehen und eine Ausstellung zur Sklavenhaltung beherbergt.

Viel neues gab es dazu nicht, denn das Thema begleitet uns ja nun schon seit fast 3 Wochen. Dennoch immer wieder auch ein wenig bedrückend, wie menschenverachtend diese Zeit war.

Nach 4 Stunden auf der Plantage ist es aber dann zeit für uns, weiterzufahren in Richtung Macon. Macon in Georgia, nicht in Frankreich ;-) Trotzdem sind es am Ende nochmal fast 5 Stunden.

Es ist schon dunkel, als wir Hotel ankommen und wir fallen nur noch ins Bett.

Gute Nacht John Boy.

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